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13.03.-17.04.2007 Deutschland
Ungeplanter Stopover in Osterholz-Scharmbeck
Von San Jose aus ging es nicht wie geplant nach Cartagena in Kolumbien, denn wir haben das defekte Wohnmobil nach langem Überlegen zurück nach Bremerhaven/Deutschland verschifft. Dort wollen wir das Auto reparieren und uns neu orientieren. Deshalb fliegen wir mit Stopover in Miami nach Frankfurt und nehmen von dort die Bahn nach Bremen. Hier werden wir von Doris Vater freudig begrüßt, während wir uns ein wenig wie im falschen Film fühlen.
Da unsere Restzeit des Sabbatjahres für eine Verschiffung des Wohnmobils nach Südamerika zu kurz ist, überlegen wir uns andere Reiseformen und prüfen deren Realisierbarkeit:
    - Kauf oder Mietkauf eines Wohnmobils in Argentinien oder Chile
    - reisen mit Rucksack in öffentlichen Verkehrsmitteln
    - Buchung einer Gruppenreise
Das Kaufen eines Wohnmobils in Südamerika läßt sich nach einigen Recherchen im Internet und Anfragen bei kommerziellen Anbietern oder Travellern, die ihre eigenen Mobile verkaufen wollen, zeitlich nicht koordinieren oder ist schlichtweg zu teuer. Eine Rucksackreise auf eigene Faust, wie ich sie 1980 mit Freunden in Peru machte, kam für uns nicht in Frage, da wir vom Komfort des Wohnmobils verwöhnt sind und einen schweren Rucksack über längere Strecken nicht tragen wollen bzw. können.
So stand nur noch eine Gruppenreise zur Auswahl, wo wir unter vielen Veranstaltern dann die Firma Papayatours fanden, deren Angebot uns vom Startzeitpunkt, vom Preis-Leistungsverhältnis und vor Allem von den angebotenen Veranstaltungen, dem Mix von Busfahrten, Inlandsflügen, Fahrradtouren sowie Wanderungen am Besten gefiel.
Die Buchung der 25-tägigen Rundreise "Magie der Anden" durch Peru, Bolivien und Chile bei Papayatours mit einer Verlängerungswoche ohne organisiertes Programm in Santiago de Chile erfolgte so kurzfristig, daß wir nicht im gleichen Flugzeug mit der Gruppe starten konnten. Es wurden uns aber schnell andere Flugverbindungen herausgesucht. Noch bevor wir die formale Buchung erledigt hatten, kaufte schon ein Mitarbeiter in Peru für uns die letzten Karten zur in der Personenzahl begrenzten Wanderung auf dem Inkatrail. So unkompliziert die Buchung in unserem speziellen Fall verlief, so verrückt gestaltete sich die Zusendung der Flugtickets. Am Mittwoch vor Ostern von Papayatours persönlich in Köln zur Post gebracht, waren die Karten weder Gründonnerstag noch am Ostersamstag im Briefkasten. Nach Rückfrage bei der Post am Dienstag nach Ostern, erhielt Papayatours am Mittwoch die Auskunft, dass der Brief versehentlich im Kölner Postamt liegengeblieben war, er jetzt aber unterwegs sei. Nachdem der Postbote uns am Donnerstag Nachmittag zunächst persönlich versicherte, er hätte nichts, kam er kurze Zeit später noch einmal zurück, weil er den Brief dann doch noch in seinem Auto gefunden hat. Endlich hatten wir unsere Tickets für die Abfahrt am kommenden Dienstag. Hier kann sich jeder selbst seine Gedanken zur Zuverlässigkeit der Post machen.
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Fotoshow 18.04.-19.04.2007 Peru
Lima, Paracas, Pisco, Oase Huacachina
Über Madrid, wo wir am Flughafen mit ansehen können, wie bei einer rasanten Fahrt des Koffertransporters etwa zehn Koffer auf der Rollbahn landen und später aber doch noch eingesammelt werden, fliegen wir nach Lima. Abends werden wir am Flughafen von einem Fahrer des Hotels abgeholt und nach kurzer Fahrt im Großstadt-Feierabend-Stau werden wir über eine wenig befahrene Strecke am Pazifikstrand zu unserem ***-Hotel nach Miraflores gebracht. Nach dem Einchecken bummeln wir noch ein wenig durch die belebten Straßen und kaufen noch ein paar Kleinigkeiten ein.
Am nächsten Morgen treffen wir beim Frühstück auf die anderen Teilnehmer und Maria, die Praktikantin der Reiseleitung. Kurz darauf werden wir von der Reiseleiterin Nathaly mit einem komfortablen Reisebus, den beiden Fahrern Oswaldo und Juan-Carlos und dem Sicherheitspolizisten Ricardo zur Stadtrundfahrt durch Lima abgeholt. Bei einem Stop an einem Supermarkt dieses reichen und sicheren Viertels von Lima sehen wir den Überfluß an Waren und Gemüse - wir entdecken sogar ein Sonderangebot verschiedener Sorten eines bekannten deutschen Bieres aus Flensburg.
Als erstes steuern wir dann den Hauptplatz "Plaza Major" an, rund um den sich der neoklassische Regierungspalast von 1939, der 1924 fast original rekonstruierte Palast des Erzbischofs mit seinen charakteristischen Holzerkern, das erst 1939 erbaute Gebäude der Stadtverwaltung und die Kathedrale "Catedral de Lima" befinden. Der Innenbau der ab 1555 errichteten Kathedrale wurde nach einem Einsturz beim Erdbeben 1748 als erdbebensichere Holzkonstruktion rekonstruiert. Durch die Verkleidung und Bemalung erscheint es als massive Steinkonstruktion - die Holzbauweise fällt kaum auf. Gemeinsam besichtigen wir die Kathedrale und sehen beim Eingang den Sarg mit der Mumie des Spaniers Francisco Pizarro, dessen Schiff 1532 als erstes in Nordperu anlandete. Gleich daneben steht der Behälter für den abgetrennten Kopf Pizarros. Viele religiöse Bilder und prunkvolle Altäre legen ein Zeugnis vom kirchlichen Reichtum der Vergangenheit ab. In einigen Kammern befinden sich die Knochen Verstorbener und Särge unterschiedlicher Größen.
Das Museum religiöser Kunst "Museo Arte Religioso" in der Kathedrale beherbergt viele schöne Stücke aus der älteren und jüngeren Geschichte, wie z.B. die Robe, die Papst Paul trug, als er hier zu Besuch weilte.
Auf dem Plaza vor der Kathedrale treffen sich Jung und Alt: während sich ältere Frauen in ihrer Tracht mit Bowlerhut ausruhen, warten Kinder in Schuluniform warten auf Anweisungen ihrer Lehrerinnen. Die Gebäude rings um den Platz zeigen mit den Holzerkern im spanischen Stil ihre Herkunft und sind mit ausdrucksvollen Schnitzereien verziert.
Weiter geht der Stadtrundgang dann zur Kirche und zum Kloster "Iglesia y Convento San Francisco" mit den bekannten 300 Jahre alten Katakomben, die zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärt wurden. Dort befinden sich viele historische Aufzeichnungen und in den Katakomben sind bis zum Jahre 1808 über 70000 Tote bestattet worden, deren Knochen fein säuberlich sortiert und in verschiedenen Kammmern aufeinander gestapelt sind. Vor diesen Kloster findet gerade eine Demonstration eines Arbeitergewerkschaft statt, während ein paar Straßen weiter zur Sicherheit Militärs mit Wasserwerfern postiert sind.
Nach dem Mittagessen geht es dann im Bus über die Pan Americana vorbei an den Stränden und Dünen des Pazifiks in Richtung Pisco, wo wir spät abends ankommen.
Dieser Tag beginnt mit der Fahrt von Pisco zu einer Bootstour von der Paracas-Halbinsel zu den Inseln Islas de Ballestos, auf denen Tausende von Seevögeln, Pinguinen und Seelöwen ihren Lebensraum und ihr Brutgebiet haben. Vom Boot aus sehen wir auf der Fahrt zu den Inseln an einer Hanglage der Küste das riesige Symbol des "Kandelabers", das ähnlich wie die Linien von Nasca in den Boden gescharrt wurde. Es überdauerte seit der Erstellung durch präkolumbische Kulturen alle Stürme und Wetterunbillen und dient heute noch als Seezeichen zur Orientierung auf dem Meer.
Auf den Islas selbst leben tausende Tölpel verschiedener Arten, viele kleine Humboldt-Pinguine und ganze Kolonien von Seelöwen, die sich in de Sonne räkeln oder auf Fischfang gehen. Hier wird auch immer noch der wertvolle Peru-Guano als Naturdünger von den Felsen gekratzzt, der in aller Welt verkauft wird. Auf der Rückfahrt begleiten Delphine unser Boot zum Hafen.
Im Naturschutzgebiet der Paracas-Halbinsel besuchen wir zunächst das Museum der Paracas-Kulturen, sehen viele schöne Felsformationen wie "La Catedral" und fahren zum Mittagessen an den Strand von Lagunillas. Dort wird uns vom Koch zur Erklärung der Speisekarte einfach der frische Fisch gezeigt - eine gute Entscheidungshilfe. Während des Essens spielt ein Musiker einige Stücke aus seiner Heimat.
Auf der Weiterfahrt halten wir noch einmal in der Nähe von Pisco an einer typischen Bodega, in der uns die traditionelle Herstellung des peruanischen Nationalgetränks "Pisco Sour" an Hand original erhaltener Press- und Brenngerätschaften erläutert wird. Auch eine kleine Kostprobe wird gereicht. Sie mundet uns hervorragend - vor allem auch deshalb, weil die alte Art des Traubenpressens per Fuss wohl heute nicht mehr üblich ist.
Die Oase Huacachina - schon in der Inkazeit ein heiliger Ort - ist unser nächstes Übernachtungsziel. Sie wird durch eine kleine Lagune umgeben von riesigen Sanddünen gebildet. Beim Durchfahren dieser großartigen, bis zum Horizont reichenden Dünenlandschaft mit Strandbuggys haben wir das Gefühl in der Sahara zu sein. Wir können Sandsurfen und erleben einen unglaublich schönen Sonnenuntergang. Das Buggyfahren ist hier zwar eine riesige Gaudi für die Touristen, ist aber zur Schonung der Natur auf Teilbereiche begrenzt und bietet für viele Andinos eine Möglichkeit, ihren Lebensunterhalt zu sichern.
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Fotoshow 20.04.-22.04.2007 Peru
Nasca, Chauchilla, Puerto Inca
Auf dem Weg nach Nasca sehen wir die Felsformation "Cabeza del Inca" in Form eines Inkakopfes und machen 25km vor Nasca am "Maria-Reiche-Museum" halt. Es ist im Haus mit dem ersten, ärmlichen Wohnraum der deutschen Erforscherin der Nascalinien eingerichtet. Hier sind Forschungsergebnsse und Bilder von Maria Reiche (1903-1998) ausgestellt. Sie hat ihr Leben seit etwa 1948 der Erforschung der Linien gewidmet und verschiedene Theorien zur kalendertechnischen und astronomischen Nutzung aufgestellt. Für alle Linien und Figuren ist von ihr die kurze Elle von 33cm Länge als zugrundeliegende Maßeinheit festgestellt worden.
Bei einem Besuch des von Maria Reiche finanzierten Aussichtsturms an der Pan Americana können wir die ersten Figuren und Linien von oben betrachten und steinerne Andenken kaufen. Jedoch nur durch den Rundflug über die Linien und Figuren wird der Eindruck vervollständigt. Auch bei uns werfen sich die Fragen auf, warum sie erstellt wurden und warum sie so lange erhalten geblieben sind. Die Linien wurden nur durch Beiseitescharren der Steine sichtbar und haben alle Stürme und Wetter bis heute überdauert.
Nach einem Einkaufsbummel in Nasca und ein wenig Freizeit am Swimmingpool des Hotels, besuchen wir das naheliegende Gräberfeld von Chauchilla aus der Präinkazeit, wo allerdings einiges von Archäologen rekonstruiert wurde. Zuerst schauen wir uns mit der engagierten Führerin das kleine Museum an und besichtigen dann die mittlerweile überdachten Gräber der Mumien mit deformierten Langschädeln. Alle Toten sind hier, wie in diesem Bereich üblich, in Hockstellung und in Richtung des Sonnenuntergangs begraben worden. Ihre Mumien sind durch die hier dauerhaft herrschende trockene Luft teilweise sehr gut erhalten und einige haben bis zu 3m lange Haarzöpfe. Es ist etwas schaurig anzusehen und es ist erfreulich, dass diese Anlage trotz wenig Überwachung und ohne Umzäunung noch so gut erhalten ist. Die sonst sehr rabiaten Grabräuber haben hier wohl zu wenig verkaufbare Textilien gefunden aber dafür wohl viele andere Grabbeigaben mitgenommen. Am Abend besuchen wir zum Essen ein typisches Touristenlokal, wo wir mit Musik- und Tanzdarbietungen unterhalten wurden, die wir natürlich mit einem Trinkgeld honorieren sollen.
Der nächste Tag ist beherrscht von etwa 600km kurvenreicher Busfahrt auf der Pan Americana entlang der Pazifikküste mit atemberaubenden Ausblicken. Das Ziel ist Arequipa, doch zwischendurch machen wir Pause am Strand von Puerto Inca, wo einige Unerschrockene ein Bad im eiskalten Wasser mit hoher Brandung wagen und wir ein leckeres Mittagsbüffet serviert bekommen. Hier gibt es einige alte, aber nicht gut erhaltene Ruinen und es ist auch Camping möglich. Nach einer Reifenpanne am späten Nachmittag kommen wir gegen 20 Uhr in Arequipa im Hotel an.
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Fotoshow 23.04.-24.04.2007 Peru
Arequipa, Cusco
In Arequipa geht es zunächst auf einem Stadtrundgang zum Markt, auf dem es neben den üblichen Frucht-, Fleisch-, Käse- und Geflügelständen auch viele Stände mit Kräutern und für uns allerhand Ungewohntem gibt. Außer den Kräutern gegen alle möglichen Gebrechen liegen auch Hexen- und Zauberartikel und Opfergaben, wie z.B. getrocknete Lama-Föten für heidnische Zeremonien, auf den vollgepackten kleinen Verkaufstischen.
Bei der anschließenden Besichtigung der Kathedrale bewundern wir die feinen Steinmetzarbeiten an der Fassade und die prächtige Einrichtung mit der größten Orgel Südamerikas. Danach steht die Besichtigung der Jesuitenkirche Iglesia La Compania de Jesus an, die vergoldete Haupt- und Nebenaltäre im Barockstil beherbergt. Auch die hölzerne Kanzel ist einmalig, da in deren Fuß ein gehörnter Teufel integriert ist. An die Jesuitenkirche angeschlossen ist die ehemalige Sakristei, die jetzige St. Ignatius-Kapelle, deren wunderschöne Fresken und Gemälde an den Wänden und in der Kuppel wir leider nicht fotografieren dürfen.
Im Kloster Santa Catalina werden wir auf einer Führung mit dem Leben der Nonnen im 15. Jahrhundert bekannt gemacht und erfahren, dass bei der Erweiterung des Klosters im Jahre 1559 auch einfach ein Teil von Arequipa ummauert wurde.
Anschließend sind wir bei der Familie unseres Busfahrers Juan-Carlos zum Mittagessen eingeladen, wo wir von Coco und Alejandra, der Leitung des peruanischen Papaya-Tour-Büros, herzlich willkommen geheissen werden. Nach einem köstlichen Menü gibt es noch eine meisterhafte Tanzvorstellung durch ein Profi-Tanzpaar, bevor wir an unserem freien Nachmittag allein durch die Stadt und ihre Geschäfte bummeln können.
Am frühen Morgen des Folgetages geht es an Arequipas Vulkanbergen (Nevado Pichu Pichu, Volcan Misti und Nevado Chachani) vorbei in Richtung des Colca-Canyons. Unterwegs sehen wir in freier Wildbahn viele Vicunas, Alpacas und Lamas. Wir besuchen eine kleine Schule der Andinos, wo sich die Kinder sehr über unser mitgebrachtes Obst, das wir bei einem Zwischenstop einkauften, freuen.
Zur Höhenanpassung halten wir bei einem Restaurant, trinken ein wenig Coca-Tee und kommen leicht angeschlagen beim Patapampa-Paß mit einem auf 4950m liegenden Toilettenhäuschen an. Wir steigen nun auf Fahrräder um und können eine kilometerlange Abfahrt über die serpentinenreiche Strecke bis zu unserem Mittagessen in Chivay auf 3650m Höhe geniessen. Selbst hier in diesem abgelegenen Ort gibt es auch wieder schöne Motorrad-Taxis zu bewundern, die für die Einheimischen als preiswertes Beförderungsmittel in Mittel- und Südamerika scheinbar unverzichtbar sind.
Nachdem wir abends in Cabanaconde im Hotel angekommen sind, sind doch einige Reiseteilnehmer von der ungewohnten Höhe der befahrenen Pässe sehr mitgenommen - auch hier auf nur 3300m Höhe ist jedes Treppensteigen, besonders mit unserem schweren Gepäck, noch sehr anstrengend.
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Fotoshow 25.04.-27.04.2007 Peru
Colca Canyon, Cusco, Machupicchu
Am Morgen wandern wir im Colca Canyon einen Teil der Strecke entlang eines Bewässerungskanals zum Cruz del Condor, einem früheren heiligen Ort der Bewohner. Wir geniessen die herrliche Landschaft des Canyons und sehen die vielen terrassierten Felder an den Hängen, die bereits in der Inkazeit angelegt wurden und noch heute benutzt werden. Am Cruz del Condor warten wir auf das Aufsteigen der Kondore mit den ersten Aufwinden bei warmer Morgen-Thermik. Wir haben Glück und können ab etwa 9 Uhr zusammen mit vielen anderen Reisenden mehr als 15 Kondore bei ihrem majestätischen Gleiten aus nächster Nähe beobachten. Die Kondore gehören zu den vom Aussterben bedrohten Geierarten, sind mit bis zu 3,20m Flügelspannweite die größten Raubvögel der Erde und können bis zu 70 Jahre alt werden. Mit diesen schönen Bildern im Kopf geht es im Bus zügig durch die beeindruckenden Landschaften des Nationalreservates Reserva Nacional Salinas y Aguada Blanca zurück über die hohen Andenpässe nach Arequipa - wo Doris auf Grund der Kopfschmerzen ihrer Höhenkrankheit sofort im Bett verschwindet.
Am kommenden Morgen klingelt schon um 4 Uhr früh der Wecker - denn wir müssen zum Flugzeug, das uns zum Frühstück nach Cuzco bringt. Danach verschwinde ich, Harry, gleich mit Höhenfieber im Bett unseres gemütlichen Dachzimmers, während Doris wieder fit ist für einen morgendlichen Stadtspaziergang.
Am Nachmittag gibt es eine geführte Tour nach Sacsaywaman, einer riesigen Festungsanlage oberhalb der Stadt, deren Grundriss die Form eines Falken, in Quechua "waman", haben soll. Die drei terassenförmig übereinander gebauten Festungswälle bestehen aus riesigen, tonnenschweren, aber amillimetergenau behauenen Steinen. Bei diesen großen Brocken fragt man sich immer wieder, wie die damaligen Kulturen sie ohne Metallwerkzeuge herstellen und zu ihrem Standort transportieren konnten. Der größte Stein hier wiegt 42 Tonnen und ist 6,2m hoch, 5m breit und 4m dick. Er wurde, wie alle Steine dieser Anlage, in der präkolumbischen Zeit nur mit Werkzeugen aus Meteoritengestein bearbeitet und von vielen Arbeitern vom weit entfernt liegenden Steinbruch an ihren Platz gebracht.
Zurück in Cusco besichtigen wir das Sonnenheiligtum Qoricancha, deren Überreste bei einem Erdbeben im Jahre 1950 in der Konvents-Kirche Iglesia y Convento Santo Domingo freigelegt wurden. Die Genauigkeit der Steinwände der verschiedenen Tempel, die wegen der Erdbebenfestigkeit leicht schräg geneigt sind, ist sehr groß. Die Steine sind durch steinerne Zapfen und Vertiefungen miteinander verzahnt, liegen ohne Mörtel übereinander und können bei Erdbeben mitschwingen ohne auseinanderzufallen. Die Mauern der Tempel waren mit Goldplatten bedeckt und im Garten waren alle Dinge des Inkareiches in Gold nachgebildet - bis die Spanier alles raubten, einschmolzen und nach Spanien transportierten.
In einer der Straßen, deren Häuser auf den Grundmauern aus der Inkazeit errichtet wurde, befindet sich auch der 12-eckige Stein, dessen nahtlose Anpassung in der Mauer ein Zeugnis von der Genauigkeit der Steinbearbeitung im Inka-Reich ablegt.
Auch die Kathedrale in Cusco wurde auf den Grundmauern eines Inkapalastes errichtet und ist etwa 85m lang und 45m breit. Darin befinden sich über 400 Gemälde, die größtenteils von Andinos erstellt wurden. Der Hauptaltar aus massiven Silber steht vor einem Zedernholz-Altar, der mit Gold verkleidet ist. Zehn Seitenkapellen enthalten jeweils ähnlich prunkvolle Altäre, während in der Sakristei wertvolle Möbel stehen und die Gemälde aller Bischöfe von Cuzco hängen.
Mit dem Zug von Cuzco geht es am nächsten Morgen mit kleinem Gepäck in Richtung Machupicchu, wobei die meisten unserer Gruppe beim Kilometer 104 aussteigen, um in einer etwa 7-stündigen Wanderung auf dem Inka-Trail nach Machupicchu zu gelangen. Kurz nach Beginn der mittelschweren viel bergauf führenden Tour fängt es an zu regnen, so dass der Genuß dieser einmaligen Landschaft fur uns doch etwas beeinträchtigt wird. Besonders bei unserer Rast in Winaywayna, der letzen Raststätte mit Zeltplatz für die mehrtägige Wanderung vor Machupicchu, gießt es wie aus Kübeln, sodass wir nur ungern weitergehen. Aber genau zum Erreichen des Sonnentores Intipunku reißt wie bestellt die Bewölkung auf, die Sonne scheint wieder und nach kurzer Zeit geben Nebelfetzen den Blick auf die heilige Stätte Machupicchu frei. Dieses ist für uns Alle ein sehr beeindruckendes Erlebnis, das uns ein wenig mit dem Regenwetter unterwegs versöhnt. Leider ist dieses grandiose Wolkenspiel nicht annähernd so eindrucksvoll in Fotos oder Filmen festzuhalten, wie es beim direkten Betrachten auf uns wirkt.
Um 18 Uhr kommen die Ersten von uns mit etwa 20 Minuten Verspätung an der Busstation in Machupicchu an - von dort sollten wir ins Tal nach Aguas Calientes zu unserem Hotel gebracht werden. Zu spät - obwohl der letzte Bus nach Absprache des lokalen Tourveranstalters auf uns und eine weitere Gruppe warten sollte, ist er schon losgefahren. In Telefonaten will das einzige, konzessionierte Busunternehmen zunächst eine horrende Summe für eine Sonderfahrt kassieren, bevor dann behauptet wird, es sei im Ort kein Fahrer mehr verfügbar.
Taxen und der Bus des vor dem Eingang der Ruinenstadt liegenden Nobelhotels Machupicchu Sanctuary Lodge (350€/Nacht) dürfen diese Strecke nicht fahren - so stehen wir schweißgebadet und regendurchnäßt in der Kälte vor dem Hotel. In dessen leerer Bar dürfen wir angeblich wegen Reservierung für Hotelgäste nicht einmal einen Tee trinken, obwohl sich drei von uns zuvor 'einschleichen' konnten. Das einheimische Hotelpersonal, der Hoteleigner ist allerdings ein Iraner, ist nicht sehr freundlich zu uns 'Rucksacktouristen'. Erst nachdem das Busunternehmen definitiv abgesagt hat, können unsere lokalen Guides gegen 20 Uhr nach langer Verhandlung mit dem Fahrer des Hotelbusses erreichen, dass er uns gegen extra Bezahlung ins Tal fährt. Die sonst überall in Peru erfahrene Hilfsbereitschaft und Gastfreundlichkeit ist an solchen, vom Tourismus geprägten Orten scheinbar sehr eingeschränkt.
Endlich in unserem guten Hotel am rauschenden Urubamba in Aguas Calientes angekommen, gehen wir nach einer schnellen, heissen Dusche zusammen zum Abendessen in ein kleines Restaurant des Ortes.
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Fotoshow 28.04.2007 Peru
Machupicchu
Morgens fahren wir mit einem der ersten Busse auf den Berg nach Machupicchu und geniessen die Führung durch die relativ menschenleere Ruinenanlage etwa 600m oberhalb des Urubamba-Tales. Erst kurz vorm Mittag füllen die Tagestouristen des ersten eingetroffenen Zuges die Anlage, so dass dann kaum ein touristenfreies Foto mehr möglich ist.
Es ist schon sehr beeindruckend, diese Ruinenstadt zu betrachten, die erst 1911 vom Amerikaner Hiram Bingham mit einer Expedition der Yale University der USA wissenschaftlich entdeckt wurde und von ihm den Namen Machupicchu, 'Alte Bergspitze', erhielt. Bereits 1909 soll Bingham aber viele Ausgrabungen gemacht haben und ebenso wie die Funde der Yale-Expedition (u.a. 173 Mumien, 150 weibliche) unterschlagen haben. Es gibt keine Liste über die Funde und es ist bisher nichts von dieser Plünderung aufgetaucht - Peru wartet noch immer auf die Rückgabe der verschwundenen Objekte.
Diese Inkastadt liegt auf etwa 2500m Höhe, wurde erst in der Anfangszeit der Inkas auf den Grundmauern einer älteren Kultur errichtet und konnte bis zum rätselhaften Verlassen der Anlage um etwa 1500 nicht vollendet werden. Die einzelnen Stadtteile der Ober- und Unterstadt liessen sich mit Steinen verriegeln und getrennt verteidigen. In der Oberstadt befinden sich Paläste der Priester, der einzigartige halbrunde Turm des Sonnentempels Torreon und das königliche Mausoleum. Dahinter liegt das Tempelviertel und der astronomischen Zwecken dienende Granitblock Intiwatana, der 'Ort, an dem die Sonne angebunden wird'.
In der Unterstadt, noch unterhalb des großen dreistufigen Platzes, dem 'Sonnenfeld' Intipampa, liegen die Viertel für das Gefängnis, die Speicher, die Handwerker, die Intellektuellen und die Wohnungen. Große Terassenfelder, auf denen je nach Höhe und Ausrichtung zur Sonne die Früchte zu unterschiedlichen Zeiten reiften, dienten zur Versorgung der Stadt mit landwirtschaftlichen Produkten.
Am Nachmittag fahren wir mit dem Zug zurück nach Cusco und beziehen wieder ein gemütliches Zimmer unter dem Dach des Hotels in der Altstadt.
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Fotoshow 29.04.2007 Peru
Das Heilige Tal
Am Morgen fahren wir gemeinsam mit Kornelia und Gerold aus unserer Reisegruppe mit einem lokalen Tourveranstalter auf einen Tagesausflug in das heilige Tal - das "Valle Sagrado de los Incas" - zwischen Ollanta und Pisaq. Dieses fruchtbare Tal war mit seinem milden Klima sehr wichtig für die Landwirtschaft der Inkas, daher gibt es hier auch einige Ruinenanlagen zu besichtigen.
Unterwegs halten wir an einigen Marktständen der Andinos und besuchen den touristischen, bunten Markt in Pisaq, bevor wir uns die Ruine der 300m oberhalb des Urubambatales liegenden Inka-Stadt ansehen. Sie war von einer Festungsmauer umgeben, wurde über große Terassenanlagen mit Nahrungsmitteln versorgt und an einem seitlich gelegenen Berghang ist ein riesiger Friedhof mit Tausenden von Grabhöhlen zu sehen.
Danach geht es über Coya und Colca zum kleinen Örtchen Urubamba am gleichnamigen Fluß. Hier werden die Teilnehmer in drei verschiedenen Restaurants zum Essen ausgeladen. Vorbei an großen Salzterrassen, wo von Mai bis Oktober von den Familien in mühevoller Arbeit jeden Monat etwa 250kg Salzschollen mit einem Verkaufswert von ca. 6€ losgehackt werden können, fahren wir zur Festungsruine von Ollantaytambo bei Ollanta. Sie liegt strategisch günstig am Zusammentreffen des Pataqancha-Tales mit dem Tal des Rio Urubamba und ist ideal geeignet zur Kontrolle des Zugangs zum Heiligen Tal und des Weges nach Cusco. Erst etwa 1460 begann der Bau der Festung vermutlich auf einem Heiligtum der Präinkazeit. Bis zum Eintreffen der Spanier konnte die Anlage scheinbar nicht vollendet werden, da noch viele rohe Steinblöcke auf dem Weg zu den Steinbrüchen jenseits des Rio Urubamba auf der gegenüberliegenden Bergseite liegen.
In Ollantaytambo führt der Weg über steile Terassen und lange Treppen durch ein trapezförmiges Steinportal zu einem riesigen Altarstein und den sechs glattgeschliffenen Megalithen der Fundamentmauer eines unvollendeten Tempels. Hier sind hochkant stehende, bis zu vier Meter hohe und bis 50 Tonnen schwere Steine aus rötlichem Granit versrbeitet. Sie sind sie nicht wie in Cusco fugenlos direkt aneinander angepasst, sondern wegen der besseren Stabilität bei Erdbeben durch schmale Steine getrennt. Auf der anderen Seite des Rio Pataqancha sieht man noch einige befestige Vorratskammern und in den Felsen ist mit einiger Phantasie das Gesicht eines Inka zu erkennen.
Zurück ins Hotel geht es entlang des Urubamba und der Bahnlinie von Machu Picchu nach Cusco. Wir bummeln am Abend noch ein wenig durch Cusco und gehen früh zu Bett, da wir am nächsten Morgen die lange Zugfahrt und zwei Stunden im Bus auf Schotterpisten zum Örtchen Llachon am Lago Titicaca antreten werden.
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Fotoshow 30.04.-02.05.2007 Peru
Llachon, Titicaca-See, Uro-Inseln
Am Bahnhof in Cusco beginnt die etwa 9-stündige Zugfahrt über die auf 3500-4000m liegende Andenhochebene, das Altiplano, nach Juliaca. Die Weite der Landschaft wird am Horizont durch die westliche und östliche Gebirgskette der Anden begrenzt, während auf den trockenen Wiesen des waldlosen Altiplanos Lamas und Alpacas weiden. Einige Hütten der viehzüchtenden Andinos verlieren sich in der Weite und nur selten sind auch Menschen zu sehen. Der Touristenzug - die Einheimischen fahren mit dem schnelleren und preiswerteren Bus über die mittlerweile durchgängig asphaltierte Strabbe - hält zwischendurch an einem kleinen kaum noch genutzten Bahnhof in La Raya. Hier haben sich auch wieder Andino-Frauen versammelt, die auf kleinen Tischen Textilien und andere Touristenartikel zum Verkauf an die Zugreisenden drapiert haben. Schon nach kurzer Zeit geht das Feilschen mit den Touristen um die besten Preise los. Nach einem Signal des Zugführers stürzt alles wieder in den Zug und sehr schnell ist bei der Betrachtung der weiten Landschaft auch die zweite Hälfte der Fahrt bis Juliaca vorbei. Einige musizierende Andinos kommen noch mit ihren Instrumenten durch den Zug und spielen die Lieder der Hochebene.
In Juliaca werden wir dank der guten Organisation unserer Reiseleiterinnen von einem Bus erwartet, der uns über eine holprige Schotterpiste zu dem kleinen Dorf Llachon bringt. Während der Fahrt zieht am Horizont ein Unwetter auf, dessen Wetterleuchten uns in frühen Abend begleitet. Erst nach Einbruch der Dämmerung kommen wir abseits der Touristenströme bei unseren Zimmern auf der kleinen Halbinsel Capachica im Lago Titicaca auf etwa 4000m Höhe an. Da wir in unterschiedlichen Häusern des Dorfes untergebracht sind, holen uns die Einheimischen ab, tragen unsere Koffer behende zu ihren Häusern und wir bemühen uns, hinter ihnen den Weg über die Wiesen ohne Stolpern oder Kuhfladen-Ausrutscher zu finden. Doris und ich bekommen zufälligerweise das einzige Zimmer mit Waschbecken und Toilette beim Organisator der wenigen Touristenherbergen in diesem Dorf, während bei den Anderen vor der Erleichterung erst der Weg über den Hof genommen muss.
Das traditionelle Abendessen gibt es in einem Gemeinschaftsraum und wir fallen danch müde ins Bett. In dieser Höhe werden die Nächte empfindlich kalt - es gibt hier mangels Brennholz keine Heizungen und keine Öfen. Selbst die Andinos stehen beim Kochen im Lamapullover und Wollmütze am Gasherd. Die drei oder vier Bettdecken aus Lamawolle wärmen zwar gut, aber man hat darunter das Gefühl durch die schwere Wolle an das Bettgestell gepresst zu werden.
Nach einem etwas späteren Frühstück findet eine Wanderung zum Aussichtspunkt Carus statt, wo wir einen schönen Rundblick auch auf die Inseln Amantani und Taquile geniessen. Begleitet werden wir von einer unserer einheimischen Gastgeberinnen in ihrer Tracht, die nebenbei trotz ihres schwer schätzbaren Alters mit flinken Fingern ständig Wolle auf einer Spindel aufdreht. Wir lernen auf dieser Wanderung die ursprünglichen und gastfreundlichen Bewohner kennen. Bald können wir auch die unterschiedlichen Hutformen der verheirateten bzw. unverheirateten Frauen dieser Gegend unterscheiden.
Das Mittagessen wird uns beim Bürgermeister des Dorfes serviert und danach segeln wir mit kleinen Segelbooten, die normalerweise für den Fischfang genutzt werden, zurück zu unseren Zimmern im anderen Ortsteil. Dort werden wir von mehreren Frauen des Dorfes erwartet, die einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer unserer Gruppe in traditionelle Trachten einkleiden, so dass sie einen Eindruck vom Leben unter wollener Kleidung erhalten.
Der nächste Morgen beginnt schon früh mit der Bootsfahrt nach Puno, die uns auch zu den schwimmenden Schilfinseln der Uro-Nachfahren im Titicaca-See bringt. Diese Inseln bestehen aus vielen Schichten gebündelter Totora-Schilfrohre, die auf blockweise zusammengebundenen Wurzelballen des Schilfes lagern. Etwa alle sechs Monate wird das Schilf der etwa 80cm dicken Schicht erneuert, da mit Wasser vollgesogene Rohre schwerer werden und die Insel dann zum etwa 10m tiefen Grund des See's sinken würde. Die Inseln werden heute nur noch für den Tourismus betrieben, denn der letzte Uro ist bereits um 1958 verstorben. Etwa 140 Familien leben derzeit auf den Inseln, sie bestreiten ihren Lebenunterhalt hauptsächlich mit dem Verkauf von Textilien und Kunsthandwerk an die Touristen. Die heutigen Bewohner der Inseln sind Mischlinge aus Quechuas und Aymaras - aber auch von ihnen kann uns immer noch ein guter und lebensnaher Eindruck vom einfachem Leben der Uro's auf dem Schilf vermittelt werden. Auf den Inseln wird gerade für das Mittagessen gekocht - die Feuer brennen direkt auf dem feuchten Schilf; daneben liegen alle möglichen Zutaten: Gemüse, Kartoffeln, Fische oder gerupfte Wasservögel. Die Hütten auf den Inseln bestehen auch nur aus Schilf, aber mittlerweile kann uns eine Frau stolz ihren über Solarzellen betriebenen Fernseher vorführen. Das Fernsehen hat also auch hier schon seinen Einzug gehalten und verändert mittlerweile das Leben der einfachen Bevölkerung.
Mit einem der von Postkarten bekannten Totora-Schilfboote werden wir von zwei Andinos durch das offene Wasser zwischen den Inseln im Schilfgürtel gerudert und können dabei auch einen Blick auf eine Schule erhaschen. Nach dem Umstieg auf unser Motorboot geht es weiter nach Puno, dessen Hafen derzeit eine einzige grüne Fläche aus Wasserlinsen (Entengrütze) zu sein scheint. Im Hafen erwartet uns der Bus, der uns entang des Südzipfels des Titicaca-Sees bis zur Grenze nach  BolivienBolivien in Desaguadero bringt.