20.10.2015 Brasilien/Argentinien:
Foz do Iguacu (BR)
- Puerto Iguazú (AR)
Heute sind genug Mitfahrer - eine Kölnerin und drei Kolumbianerinnen - für die argentinische Seite der Wasserfälle gefunden, so dass wir kurz nach 9 Uhr mit einem Paudimar-Kleinbus zur Grenze gefahren werden. Der Fahrer erledigt alle Grenzformalitäten, bringt uns zum Eingang der Wasserfälle und kauft die Eintrittskarten für uns. Nach Vereinbarung der Uhrzeit zum Abholen gehen wir zusammen mit der Kölnerin Enja zur Station der Kleinbahn, mit der die Park-Besucher zwei längere Teilstrecken zurücklegen können. Da wir uns nicht in die lange Warteschlange einreihen wollen, folgen wir dem Rat der französischen Globetrotter von Paudimar und gehen zu Fuß die 600m bis zum Anfang des ersten Wanderweges zu den Wasserfällen. Dadurch können wir uns wesentlich mehr Zeit für die Sehenswürdigkeit lassen.
Die Annäherung an die Fälle erfolgt über meist neu angelegte Eisenstege im Dschungel. Ein Hochwasser hat vor wenigen Jahren die alten Stege weggerissen - Teile davon sind noch im Flußbett zu sehen. Die Stege führen über Flußarme und Schluchten an kleinen Wassern vorbei bis hin zur zweiten Bahnstation. Auch dort verschmähen wir das bequeme aber mit Warteschlangen verbundene Bahnfahren. Oft wird vor dem Verlassen der Stege gewarnt, da es hier wild lebende Tiere und auch Schlangen gibt. Unsere Wege haben aber nur sehr zutrauliche Schmetterlinge und Vögel begleitet.
Ein über 1000m langer Steg über den breiten Rio Iguazú führt uns schließlich direkt an den Rand des Teufelsrachen 'Garganta do Diablo'. Diesmal wandern wir aber oberhalb des Wasserfalls selbst bis hin zur Abbruchkante.
Wenn nicht zuviel Gischt weht, können von hier aus die Besucher auf den Booten und Stegen der brasilianischen Seite am Grund des Teufelsrachen gesehen werden.
Auch hier ist es sehr beeindruckend, mit welchen Mengen an Wasser auf etwa 2700 m Gesamtbreite die ca. 275 Einzelfälle mit Fallhöhen zwischen 57m und 72 m in zwei Stufen gespeist werden.
Obwohl in dieser Jahreszeit mit durchschnittlich 1700 m³ pro Minute noch lange nicht die Maximalmenge von 7000 m³ erreicht ist, begleitet uns das tosende Geräusch der Wassermassen und ein feiner Wassernebel auf dem gesamten Weg.
Nach einem langen und brütend heissen aber sehr beeindruckenden Tag fahren wir mit der Parkbahn zurück zum Parkeingang. Wir werden vom Paudimar-Fahrer mit dem Kleinbus wieder abgeholt und über die Grenze nach Brasilien zurückgebracht.
Auf der Brücke über den Grenzfluß Iguazú macht der Fahrer noch einen Fotostopp im Niemandsland - die untergehende Sonne bietet uns einen schönen Tagesabschluß.
Wer hier den träge dahinfließenden und nicht sehr tiefen Rio Iguazú sieht,
mag nicht glauben, mit welcher Urgewalt der Fluß in den nahegelegenen Fällen vom höhergelegenen Basaltplateau in die Tiefe stürzt.