27.-28.2.2016 Chile: Quellón, Chiloé
Am nächsten Morgen beginnt um 8 Uhr früh die Beladung der Fähre nach Quellón auf der Insel Chiloé.
Wir sind bei Regen die Ersten am Fähranleger, frühstücken gemütlich und werden kurz vor der Abfahrt um 10 Uhr fast als Letzte rückwärts auf die Fähre gewunken. Anfangs ist noch einiger Seegang zu verspüren, doch je näher wir dem Ziel kommen, desto ruhiger wird das Meer und die Sonne verdrängt die Regenwolken.
Nach knapp 5 Stunden können wir schnell von der Fähre, parken unsere Wohnmobile im Ort und gehen erst einmal einkaufen. Danach fahren wir zu einem Startpunkt der 'Panamericana' - dem 'Kilometer 0' - , ein kurzes Stück südlich von Quellón. Dort machen wir Foto's vom Monument am Start der 'Panamericana' - von hier sind es lange 21.000 Kilometer nach Alaska.
Das letzte Stück der Panamericana in Alaska hatten wir bereits 2006 befahren. Das Leben findet hier in ruhiger Form statt: einige Rucksackreisende bauen am Strand ihre Zelte auf, Pelikane fliegen übers Wasser der Bucht und kleine Fischerboote kehren vom Fang zurück.
Wir übernachten in den Parkbuchten am Straßenrand, soweit abseits vom Ort gibt es nicht viel Verkehrslärm.
Am nächsten Vormittag fahren wir nach Quellón zurück und schlendern durch die Stadt. Es ist sehr ruhig im Ort. Alles wird etwas quirliger, wenn eine Fähre ihre Passagiere, Autos und LKW absetzt.
Im Ort sehen wir viele ärmlich gekleidete Menschen, die teilweise auch alkoholisiert sind. Die Gebäude sind sehr unterschiedlich, teils gut renoviert und teils vom Zusammenbruch bedroht. Die Probleme hier sind stark durch die hohe Arbeitslosigkeit auf der Insel begründet.
Wir hören ein wenig einer christlich engagierten Sängerin zu, kaufen frischen Fisch direkt von Einheimischen und bummeln durch die Artesania-Buden. Dabei sehen wir ein Plakat mit der Ankündigung einer 'Costumbrista' für den heutigen Sonntag-Nachmittag bei einer etwa 30 Kilometer entfernten Kirche. Es sollen Folkloregruppen spielen, chilotische Traditionen vorgeführt werden und traditionelles Essen geben. Wir beschließen kurzerhand dieses Fest zu besuchen und fahren nach einem kleinen Fisch-Imbiss los.