11.5.-20.5.2016 Uruguay: Colonia del Sacramento, Nueva Helvecia, Atlantida, Paraiso Suizo
Da es schon relativ spät ist, fahren wir nur noch bis Mercedes und suchen uns dort einen Schlafplatz am Fluß. Hier sind viele flußnahe Straßen noch überschwemmt - das Wasser geht jedoch schon zurück. Wir können direkt neben Schlauchbooten auf der Straße parken und beobachten die Einheimischen, die zu ihren überfluteten Grundstücken und Häusern wollen, beim Besteigen ihrer Boote.
Am Morgen ist das Wasser noch weiter zurück gegangen. Wir fahren jetzt weiter bis zur Unesco-Weltkulturerbe-Stadt Colonia del Sacramento, gegründet 1680 ist dies die älteste Stadt Uruguays. Hier sind wir am Anfang unserer Reise nur mit der Fähre "Buquebus" und dem Zubringerbus nach Montevideo durchgekommen. Deshalb sehen wir uns die historische Altstadt an - sie ist klein und überschaubar. Viele Reste der alten Stadtmauer sind restauriert. Wir besteigen den Leuchtturm und können von oben den Blick über die Stadt und den Rio de la Plata mit der Fähre schweifen lassen. Hier finden wir überraschenderweise im Ort große Plakate von Gegnern des Wirtschaftsabkommens TTIP, auf denen auch Bundeskanzlerin Merkel als Marionette dargestellt ist. Am Abend versammeln sich viele Gäste am Hafen, um den herrlichen Sonnenuntergang zu beobachten. Ein abendlicher Bummel durch die mit Kopfstein gepflasterten Gassen beschließt für uns den Tag. Die Nacht verbringen wir auf einem großen Platz in Leuchtturmnähe und sehen am Horizont des Rio de la Plata die Lichter von Buenos Aires funkeln.
Eine kurze Fahrtstrecke bringt uns nun zum Ort Neuva Helvecia mit dem "Granja Hotel Suizo", bei dem Wohnmobile auch für 2 US$/Tag eingelagert werden skönnen. Der Ort wurde 1862 gegründet, als viele Europäer als Wirtschaftflüchtlinge nach Urugugay kamen. Die ersten Siedler hier waren Belgier, doch die Mehrheit sind Schweizer Abstammung. Das Hotel und die Campingwiese ist sehr gepflegt - rund um die Gebäude sind einige alte Kutschen und landwirtschaftliche Geräte ausgestellt. Der Pool und die Sauna ist leider zu kalt - so machen wir hier einen Ruhetag und geniessen den englischen Rasen. Wir reden noch ein wenig mit einem französischen Ehepaaar, das gerade seinen Mercedes-Pickup zur Einlagerung vorbereitet und verbringen hier eine ruhige Nacht (10US$/Campingauto/Nacht).
Morgens brechen wir auf nach Atlantida, dem ältesten Badeort der Goldküste. Hier hat auch Pablo Neruda viel Zeit verbracht - ein kleines Museum zeigt Dokumente und persöniche Gegenstände. Ein in Schiffsform aufgebautes vierstöckiges Hotel, das "Edificio del Barco" und das in
Villa Argentina naheliegende Haus in Form eines Adlerkopfes und eines Delphins - "La Casa del Águila" - sind die Sehenswürdigkeiten des Badeortes, die vom Italiener Natalio Michelizzi gebaut wurden. Das Adlerhaus hat leider den Delphin-Unterbau durch Sturmfluten verloren. Doch auch ohne diesen Teil ist das Haus sehr beeindruckend und bietet einen schönen Blick auf den Strand und das Meer. Die Sitzplätze in einem Stadion am Strand sind so bemalt, dass von weitem ein Sänger sichtbar ist. Gleich daneben sind einige Baumwurzeln mit ein wenig Farbe zum Elefanten oder zur Schlange geworden auf einem Parkplatz oberhalb des Strandes übernachten wir, bevor wir am nächsten Morgen zum Stellplatz "Paraiso Suizo" von Sylvia und Heinz fahren, wo wir das Wohnmobil für unseren Heimaturlaub unterstellen wollen.
Die Tage im "Paraiso Suizo" gehen mit Waschen, Putzen, kleinen Reparaturen und netten Gesprächen mit den beiden Schweizern und ankommenden Gästen schnell vorbei. So werden wir nach einem guten Abendessen bei Sylvia und Heinz am 20.5.2016 um 0 Uhr vom Flughafentaxi abgeholt. Unser Flug geht morgens um 3 Uhr von
Montevideo über Rio de Janeiro und Frankfurt nach Bremen - Ankunft etwa 10 Uhr.
Am Flughafen holt uns unser lieber Freund Reiner ab und wir können mit Harrieth und ihm in der grünen Linde ein zweites Frühstück bei Sonne geniessen. Am Nachmittag bringt uns Reiner noch nach Hause nach Scharmbeckstotel. Dort gehen wir relativ früh ins Bett, denn wir sind von Donnerstag Morgen bis Samstag Abend unterwegs gewesen und haben relativ wenig schlafen können.
Unser 3-4 Monate dauernder Heimaturlaub beginnt...