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Reiseroute 16.11.-8.12.2016


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16.11.-8.12.2016 Argentinien

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16.11.-24.11.2016 Argentinien: Paso de Jama, Susques, Salinas Grandes, Jujuy, El Carmen, Salta, San Antonio de los Cobres, Tren a las Nubes, Viaducto La Polvorilla, Santa Rosa de Tastil, Chicoana, Quebrada des Escoipe, Questa del Obispo, NP Los Cardones, Cachi

Von der Grenzstation geht es zügig durch die Hochgebirgslandschaft, die allerdings nicht mehr so spektakulär erscheint. Ab und zu liegen kleine Lagunen an der Strecke, im armen Dorf Susques auf dem Altiplano in 3675m Höhe halten wir für eine Kaffeepause und besichtigen die Kirche aus dem 16. Jahrhundert. Mit einem Sahnebonbon zieht Doris sich eine Krone aus den Zahnreihen - nun ist ein Besuch beim nächsten Zahnarzt sinnvoll. Zunächst jedoch überqueren wir auf einem Damm die Salinas Grande und halten an einer kleinen Salzgewinnungsanlage. Hier sind viele lange, flache Gräben mit etwa einem Meter Breite und 10cm Tiefe gezogen. Darin sammelt sich das salzhaltige Wasser, es verdampft in der glühenden Sonne. Dicke Salzcluster setzen sich ab und können entnommen werden. Aufgeschichtet zu kleinen Bergen am Wegesrand liegt das Salz und wartet auf die Verladung auf Lastwagen zur Weiterverarbeitung. Kleine Andenken aus Salz können erworben werden - ein Indigeno freut sich über ein paar Peso als Doris sich ein kleines Lama und einen Kaktus aus Salz kauft. An der kleinen rot leuchtenden Bergkette am Horizont finden wir einen leicht versteckten Schlafplatz hinter einigen Felsen.
Die Sonne scheint noch, als wir den Motor am Morgen mühsam starten. Während der Fahrt wird es zunehmend nebliger - es geht noch einmal auf 4000m hoch und wir stecken mitten in den Regenwolken. Bei geringer Sichtweite nehmen wir in langsamer Fahrt die Serpentinen abwärts über Purmamarca bis nach San Salvador de Jujuy. Inzwischen hat der Nebel nachgelassen und in Jujuy regnet es nur noch. Hier suchen wir einen Zahnarzt - doch es ist gerade 'Siesta'. Kurz vor 16:30 Uhr öffnet dann eine Zahnklinik - der erste Arzt bittet Doris gleich auf den modernen Behandlungsstuhl. Er sieht die anderen Zähne durch, fragt einige Male nach Schmerzen im 'entkronten' Zahn und zementiert die Krone schließlich ein. Eine Rechnung will er nicht ausstellen - es war nur ein geringfügiger Aufwand. So bedanken wir uns mit unserer Postkarte und einem "Trinkgeld" für die Kaffeekasse.
An der weiteren Strecke sehen wir den Campingplatz El Carmen, halten dort für die Nacht und laden am Abend den BMW-Motorradfahrer Paul aus Australien zum Plausch beim Bier ein.
In Salta suchen wir wegen dem Kühlerventilator vergeblich nach einer Iveco-Werkstatt und klappern viele Reifenhändler ab. Einige Händler haben zwar passende Reifen, aber wir vertrauen nicht auf die Qualitätsversprechen für die chinesischen Fabrikate. Endlich finden wir bei einem Händler zwei "All-Terrain"-Reifen von "BF Goodrich" zu einem stolzen Preis - eine Stunde später liegen die beiden auf unseren Felgen aufgezogen auf dem WoMo-Dach.
Auf dem Campingplatz von Salta , platzieren wir uns unter Bäumen am Rand des riesigen Schwimmingpools. Leider ist der Pool leer und wird gerade frisch gestrichen. Neben uns steht ein Landrover mit Dachzelt - der Fahrer Christian kommt aus Österreich, ist von Beruf Koch und hat für eine fünfjährige Weltreise sein Restaurant verkauft. An den nächsten vier Tagen haben wir viele nette Gespräche miteinander. Wir erkunden die Stadt und gönnen uns angesichts des bewölkten Wetters eine Ruhepause.
Als aber keine Wetterbesserung für die Fahrt durch die schöne Umgebung in Aussicht ist, fahren wir am vierten Tag durch die Quebrada del Toro zur Übernachtung bis nach San Antonio de los Cobres auf 3775m Höhe.
In der Quebrada del Toro verläuft die Ruta 51 immer wieder neben der streckenweise zerstörten Bahnstrecke des 'Tren a las Nubes' - des 'Zug in die Wolken'. Früher konnte mit dem Zug in 17 Stunden von Salta über San Antonio de los Cobres bis zum spektakulärsten Bauwerk, dem Viadukt La Polvorilla und wieder zurück nach Salta gefahren werden. Heute geht es erst per Bus nach San Antonio de los Cobres und dann im Zug die 20km kurze Bahnstrecke zum Viadukt.
Die insgesamt 900km lange Bahnstrecke wurde 1921 mit hohem Aufwand gebaut, um den chilenischen Pazifikhafen Antofagasta mit Salta und den Minen im argentinischen und chilenischen Hochland der Anden zu verbinden. Der Höhenunterschied wurde durch viele Tunnel, Viadukte, Schleifen und Strecken im Zick Zack überwunden. Auf 4200m liegt als höchster Punkt der Viadukt La Polvorilla, eine 224m lange Spannbrücke aus Stahl mit 63m Höhe. Dieses riesige stählerne Bauwerk steuern wir heute an und bewundern die Baukunst der Bahnarbeiter, die die Strecke durch die unwirtliche Gebirgslandschaft vorangetrieben haben. Am Viadukt trinken wir zunächst Kaffee und klettern frisch gestärkt am Hang zum Viadukt hoch. Da der Touristen-Zug nur Donnerstags und Sonntags fährt, haben wir den Viadukt ganz allein für uns, können (verbotenerweise) auch über die Geleise zur anderen Talseite laufen und geniessen den ungestörten Ausblick in die Schluchten.
Auf Grund der Höhe fahren wir zur Übernachtung zurück durch San Antonio de los Cobres und weiter bis nach Santa Rosa.
Am nächsten Tag geht es weiter abwärts in Richtung Salta - in der Quebrada kommen uns am heutigen Donnerstag die Tourbusse zum 'Zug in die Wolken' entgegen. Kurz vor Salta fahren wir quer über eine steinige Piste durch das enge subtropische Tal Quebrada de Escoipe mit dichten Grünpflanzen und später steil bergauf durch die Cuesta del Obispo mit bunten Felsformationen zur Ruta 33 nach Chicoana.
Die Strecke nach Cachi ist eng, aber interessant - die Berge sind leider nicht so schön gefärbt. In vielen Serpentinen schlängeln wir uns hoch zum 3348m hohen Pass Piedra de Molino - der Name kommt vom hier liegengelassenen 'Mühlstein'. Hier steht auch eine kleine Kapelle, in der die Kerzen auf dem Altar brennen und Opfergaben an Pachamama - wie so oft Zigaretten oder Cocablätter - bereitliegen. An den vielen Kandelaber-Kakteen des Nationalparks Los Cardones fahren wir vorbei und übernachten schließlich in Cachi auf dem Campingplatz.

16.11.2016: zur DiaShow...

25.11.-29.11.2016 Argentinien: Cachi, Molinos, Weingut Colomé mit James Turrell Museum, Angastaco, Quebrada Flecha, San Carlos, Cafayate, Quebrada de la Concha

Drei Nächte bleiben wir in Cachi und nutzen die Tage im Dorf und auf dem Campingplatz zur Erholung und für kleine Reparaturen: Kabelbruch bei einem Rücklicht, verschmutzte Kontakte für die Kontrolleuchte der Differentialsperre, Wasseraustritt am Ventil der Toilettenspülung,... Ausserdem kann noch die Webseite für den ersten Reiseteil fertigstellt und hochgeladen werden. Auf einem Hügel neben dem Ort sehen wir uns den Friedhof an, dessen Grabstellen von sehr ärmlichen mit Steinen begrenzten Grabhügeln mit einen einfachen Kreuz bis hin zu großen verzierten Kapellen aus Ziegelsteinen variieren.
Am 27. fahren wir dann weiter über die Ruta40 bis Molinos und biegen dann auf die Piste Ruta 53 zum Weingut Colomé, das einem Schweizer gehört und sehr gute Weine aus den höchsten Lagen der Welt von über 3000m herstellt. Am Tor des Weingutes müssen wir klingeln - eigentlich ist heute geschlossen, weil ein großes Filmteam hier für Aufnahmen unterwegs ist. Doch wir werden ausnahmsweise eingelassen und wir können eine Weinprobe durchführen. Ich kann mich nicht zurückhalten: ein Rosé und ein Rotwein aus Höhenlagen muss eingekauft werden. Dann wird für vier weitere Gäste und uns ein Film zur Geschichte des Weingutes gezeigt.
Gegen 15 Uhr gibt es dann noch einen Interview-Film mit dem amerikanischen Lichtkünstler und Mathematiker James Turrell, für den hier durch den Gutsbesitzer ein spezielles Museums-Gebäude gestiftet wurde. Die Führung durch das Museum findet nur erst ab 15 Uhr statt, weil der Künstler nur natürlichen Lichteinfall für seine Lichtinstallationen in großen Räumen verwendet hat. Das gesamte Museum wurde von Turell selbst geplant und nach dem Einfall des Sonnenlichtes berechnet - nur zur Fertigstellung kam er selbst einmal zum Museum, um das Ergebnis seiner Anweisungen zu prüfen. Beim Sonnenuntergang gibt es noch ein spezielles Lichtkunstwerk zu sehen: die Gäste liegen auf dem Rücken in einem offenen Innenhof und lassen konzentriert das stetig verändernde Blau des Himmels auf sich wirken.
Wir können uns das abendliche Naturschauspiel/Kunstwerk nicht ansehen, denn wir wollen die 4km auf der ruppigen Ruta 53 und die knapp 38km auf der sehr engen und ruppigen Ruta 25 bei der Weiterfahrt nach Angastaco noch bei Sonnenschein hinter uns lassen. Für diese Strecke brauchen wir fast 2 Stunden - wir bleiben daher am Marktplatz in Angostaco - es gibt hier sogar ein offenes Internet - für die Nacht stehen.
Am Morgen machen wir uns auf den Weg durch die Schlucht Quebrada Flecha. Die Sonne scheint, die Felsformationen leuchten in den verschiedensten Rottönen - so lieben wir das Fahren durch wunderschöne Landschaften. Nur die Qualität der Fahrbahndecke der Ruta 40 läßt sehr zu wünschen übrig - grausames Wellblech. Nach einer Mittagspause in San Carlos fahren wir auf der 40 weiter zum Einkauf nach Cafayate. Danach führt uns die sehr gut asphaltierte Ruta 68 durch die Quebrada de la Concha - Fensterdurchbrüche in schmalen Felsnasen, spektakuläre Sandsteinformationen, enge Canyons und Aussichtspunkte erwarten uns. Leider bewölkt es sich etwas - die Farben der Bergketten und Felsen dieser schönen Strecke kommen nicht mehr so recht zur Geltung. Am Canyon Garganta del Diabolo - Rachen des Teufels - übernachten wir, um diese Touristenattraktion vielleicht am Morgen bei schönem Wetter zu sehen.
Das Wetter bleibt anderntags jedoch bewölkt, so sehen wir uns den Teufelsrachen und den naheliegenden Canyon Anfiteatro erst spät an. Im Anfiteatro nutzen Musiker die besondere Akkustik, um sich ein wenig Geld bei den Touristen zu verdienen und ihre Musik-CDs - auch ich kaufe zwei - zu vermarkten. Zur Übernachtung fahren wir am späten Nachmittag zurück nach Cafayate auf einen Campingplatz.

25.11.2016: zur DiaShow...

30.11.-2.12.2016 Argentinien: Ruinas Quilmes, San Miguel de Tucuman, Famaillá, Parque de los Menhires - Mollar, Tafi del Valle

Morgens auf dem teuren Campingplatz wird zunächst ausgiebig geduscht, gefrühstückt, Wäsche gewaschen und vorgekocht. Nach einigen Erledigungen im Ort bei Bank, Apotheke und Bäcker, machen wir uns über die jetzt besser ausgebaute Ruta 40 auf den Weg zu den Ruinas de Quilmes. Pünktlich zur Kaffeezeit erreichen wir die Ruinen der Festung, die im 11. Jahrhundert für etwa 5000 Quilmes-Indianer Schutz gegen die Völker der Inka und der Calchaquies bot. Erst die Spanier konnten im Jahr 1665 die dicken Mauern überwinden und die Festung Quilmes nach 35-jähriger Gegenwehr einnehmen. Die letzten Quilmes-Indianer wurden über 1000km zu Fuß nach Buenos Aires deportiert. Unterwegs starben viele vor Anstrengung, der Rest wurde in der Stadt von Zivilisationskrankheiten dahingerafft - lediglich der Name für einen Stadtteil und für das dort gebraute, populäre Quilmes-Bier ist übrig geblieben.
Vom höchsten Punkt der Anlage geniessen wir den Blick über die Mauerreste der weitläufigen Festung, die heute von vielen Kandelaber-Kakteen bewachsen ist. Ich kaufe zur Freude eines lokalen Händlers eine Maske, dann fahren wir zur Übernachtung auf den Parkplatz vor dem bewachten Tor der Anlage.
Die Großstadt San Miguel de Tucumán mit über 500.000 Einwohnern ist nun unser direktes Ziel - wir wollen wegen Ersatzteilen zur Iveco-Werkstatt und auch versuchen, eine neue Digitalkamera für mich einzukaufen. Die Sony hat seit ein paar Tagen immer häufiger Probleme mit der Scharfeinstellung und zeigt eine Fehlermeldung, die laut Internetrecherche nur in der Fachwerkstatt mit hohen Kosten zu beheben ist. Erstaunlicherweise ist Iveco beim Autobahnzubringer gut zu finden. Leider haben sie nicht alle Ersatzteile, ein passender Kühlerventilator ist nicht zu ermitteln. Ein junger Mann spricht englisch und ein paar Brocken deutsch - so kann ich zumindest Ersatz für einen angescheuerten Lenkölschlauch und O-Ring-Dichtungen für die Wasserpumpe erstehen. Dann fahren wir in die Stadtmitte zu einem großen Einkaufszentrum - ein Elektronikhändler hat tatsächlich mein Kameramodell von Sony im Angebot. Der Preis ist allerdings sehr hoch - letztlich kaufen wir die Kamera, weil dann alles vorhandene Zubehör passt. Nach dem Aufstocken unserer Lebensmittel fahren wir etwa 30km aus der Stadt zum Ort Famaillá, der uns beim Hinweg wegen einem historischen Park an der Straße aufgefallen ist. Wir wollen hinter den Häuserreihen zur Nacht stehen bleiben, doch gegen 23 Uhr empfehlen uns einheimische Frauen, besser auf der sichereren Vorderseite zu übernachten. So fahren wir nach vorn, wo es belebter und gut beleuchtet, von der nahen Hauptstraße aber auch lauter ist.
Am Morgen sehen wir uns die zahlreichen Statuen, Figurengruppen und Gemälde des sauberen Ortes an - selbst Schulklassen laufen hier durch die Anlagen. Auf der Rückseite tragen alle Gebäude Reliefs mit Szenen historischer Begebenheiten. Etwas außerhalb gibt es noch einen langgezogenen Park mit Heiligenstatuen und kirchlichen Bildern. Hier fällt uns wieder einmal "San Expedito" auf, dessen Statue als einzige der kompletten Heiligenriege mit vielen Dankesplaketten für die "schnelle Hilfe" versehen ist. Bei so vielen Motiven kann ich die neue Kamera einem ausgiebigen Test unterziehen.
Durch die enge Schlucht des Rio de los Sosas und die Selva de Yungas mit üppiger, subtropischer Vegetation kommen wir zum Ort Mollar mit dem "Parque de los Menhires" - der Kameratest findet seine Fortsetzung. In diesem Park sind fast 130 aufrecht stehende Menhire aus der Umgebung des Tafi-Tales versammelt. Viele der Menhire tragen Reliefs, eingemeisselte Zeichen, Symbole oder Gesichter, einige sind deutlich als Phallus-Symbol zu erkennen. Die Bedeutung dieser Menhire und ihre Kulturzugehörigkeit ist bisher noch nicht bekannt. Am Eingang dieses kleinen Parks, der keinen Eintritt kostet, gibt es nach der Registrierung erstaunlicherweise einen guten englischen Prospekt.
Nach einer Kaffeepause an der Staumauer des Sees am Ortseingang fahren wir weiter bis zum Ausflugsort Tafi del Valle. Bevor wir unseren Clou etwas ausserhalb von Tafi am Stauseee zur Nachtruhe abstellen, machen wir noch einen langen Spaziergang im Ort.

30.11.2016: zur DiaShow...

3.12.-4.12.2016 Argentinien: Abra del Infiernillo, Amaichá del Valle - Museo Pachamama, Nacieman, El Shincal de Quimivil, Fiambalá

Langsam geht es immer weiter bergauf durch sanfte, grün bewachsene Almen bis zur kahlen, felsigen Passhöhe der "kleinen Hölle" Abra del Infiernillo auf 3040 Höhe. Kaum oben angelangt geht es wieder hinunter bis zum kleinen Ort Amaichá del Valle auf knapp unter 2000m. Hier gehen wir ins gut gestaltete Museo Pachamama zu Ehren der Mutter Erde - der Göttin der Fruchtbarkeit. Es zeigt einiges zu den Bodenschätzen der Region, ein nachgebautes Bergwerk, typische Häuser in Steinarchitektur, Szenen aus dem Alltagsleben und auch vom Pachamamakult, der immer wieder in Gestalt kleiner Opfergaben von Cocablättern, Lebensmitteln oder Zigaretten präsent ist. Besonders beeindruckend ist die Gestaltung der gesamten Anlage mit vielen großen Statuen und Wandbildern, die aus kleinen farbigen Kieselsteinen zusammengesetzt sind. Zusätzlich sind noch zwei Galerien mit Bildern und Wandteppichen eines Künstlers einbezogen, dessen Werke in einem kleinen Shop auch erworben werden können.
Über Santa Maria kommen wir beute noch bis Nacieman an der Ruta 40 und übernachten dort am Marktplatz, bevor wir am nächsten Morgen zu den Ruinen der Inkastadt El Shincal de Quimivil und dem zugehörigen Museum starten. Die Stadt wurde zwischen 1457 und 1536 von den Inka gebaut und bewohnt. Sie ist weiträumig auf etwa 23 Hektar verteilt und soll mit mehr als 100 Gebäuden den Lebensraum für etwa 800 Menschen geboten haben. Einige der Mauern sehen so aus, als seien sie restauriert und teilweise neu aufgebaut. Der "Ushnu" ist ein alleinstehender Altar, der bei Zeremonien und Tieropfern nach dem rituellen Kalender genutzt wurde. Er staht auf einer Plattform auf dem zentralen Platz "Aukaipata". "Sinchiwasi" sind die Wohnhäuser der Krieger, daneben wurden auch große Verwaltungs- oder Lagergebäude - die "Kallanca" - errichtet. Zwei Hügel sind mit Steintreppen versehen und dienten vermutlich als zeremonielle Altäre zur Sonnenanbetung. Etwa 3km Bewässerungskanäle wurden zur Versorgung der Stadt gebaut. Im Museum gibt es noch einige Hintergrundinformationen - die Lama's auf dem Gelände posieren bereitwillig für einige Foto's.
Nach der Kaffeepause wollen wir noch etwa 40km fahren, doch es ist so heiß, dass wir immer weiter den Fahrtwind geniessen wollen. So kommen wir am Abend bis zur kleinen, 1770 erbauten Adobe-Kirche "San Pedro" etwa 2km vor Fiambalá. Leider ist die Kirche abgeschlossen - einige Tage später kann ich sie jedoch besichtigen. Wir beziehen auf dem Parkplatz neben der Kirche unser Nachtquartier. Ein starker Wind am Abend sorgt zum Glück für ein wenig Abkühlung im Auto.

3.12.2016: zur DiaShow...

5.12.-8.12.2016 Argentinien: Termas de Fiambalá, Las Grutas, Paso de San Francisco

Morgens wird es auch wieder schnell warm - wir kaufen in Fiambalá ein paar Lebensmittel ein und fahren dann über die asphaltierte Straße mit der Hoffnung auf Abkühlung der Luft zu den auf 2300m gelegenen Termas de Fiambalá. Auf den ausgeschilderten Campingplatz passt unser Wohnmobil nicht - wir müssen steil weiter zu den den terassierten Parkplätzen. Auf dem Parkplatz dort treffen wir Martin, der früher einige Jahre als Reiseleiter mit einem Reise-LKW für Kondor-Tours in Südamerika unterwegs war - jetzt bereist er alles mit seinem eigenen Truck-Camper. Zufälligerweise sind auch seine ehemaligen Arbeitgeber mit ihrem Truck und einer Reisegruppe bei der Therme - es ergeben sich viele nette Gespräche und Tips werden ausgetauscht. Am Nachmittag fährt Kondor-Tours weiter und wir richten uns auf dem Parkplatz für die Nacht ein.
Die Therme besteht aus mehreren, untereinander am Hang angeordneten Naturbecken - die von einer 80°C heißen Quelle gespeist werden. In den obersten Becken beträgt die Wassertemperatur über 40°C - so bleibe ich auch angesichts des heißen Tages lieber in den weiter unten gelegenen Becken bei 36-38°C.
Am nächsten Vormittag repariere ich einen Wackelkontakt beim Abblendlicht und ersetzte eine gebrochene Schelle an einer Achsmanschette, während Doris die "Wohnung" gründlich reinigt. Dann wollen wir vor der Abfahrt noch einmal in die Therme, doch die unteren Becken sind leer. Auch hier findet gerade eine Grundreinigung statt. So gehen wir nur kurz in ein heisses oberes Becken, das gerade wieder gefüllt wird. Später gehe ich noch einmal mit Martin zu heissen Gesprächen baden - nach dem Kaffee fahren Doris und ich wieder nach unten ins Dorf Fiambalá zum Einkaufen. Doch die Geschäfte öffnen erst so spät, dass sich die Weiterfahrt nicht mehr lohnt. So übernachten wir noch einmal an der Adobe-Kirche, die am kommenden Morgen auch geöffnet ist. Ich besichtige die Kirche, darf Foto's machen und der nette Wächter erzählt mir einiges - doch ich verstehe nicht sehr viel davon. In einem verschlossenen Nebenraum zeigt er mir auch noch einen Schrank, in dem die Gewänder der Ministranten aufbewahrt werden. Hier liegen auch die Schuhe der Messdiener, die nach langen Pilgerwegen neu besohlt werden mussten.
Nun folgen wir der Straße zum Paso de San Francisco auf 4748 m Höhe, einem der höchsten und spektakulärsten Andenpässe überhaupt. Auf der Fahrt geht es über den Altiplano, die Hochebene bei 4000m, die sich in den Anden von Peru über Bolivien und Chile bis nach Argentinien erstreckt. Am Weg liegen mehrere der höchsten Andengipfel, einige große Salzseen werden tangiert und die Bergketten am Rand des Altiplano erstrahlen in den unterschiedlichsten Farbtönen. Langsam geht es immer höher - die schöne Natur inspiriert zu einer Pause an einem Bachlauf auf etwa 2800m Höhe. Am Nachmittag findet unsere Kaffeepause auf 3000m statt, zur Übernachtung bleiben wir an einem Flußlauf mit einer Weide voller Lama's stehen. Eine Salzfläche erstrahlt zwischen uns und dem Refugio No.3 an der Straße - wir sind weit genug weg von den Fahrzeuggeräuschen. Der sternenklare Himmel ist grandios und die Ruhe auf diesen Bergstrecken macht die Nächte immer wieder sehr erholsam.
Am Morgen nach einem späten Frühstück kommt Martin auch hier an - wir hatten locker vereinbart, die Strecke teilweise gemeinsam zu fahren. Mit Pausen geht es nun zum argentinischen Grenzposten in Las Grutas - der Blick auf den Andengipfel Incahuasi mit 6638m und den Vulkankegel San Francisco mit 6016m ist sehr beeindruckend. Die Ausreise aus Argentinien geht schnell und problemlos - noch sind wir aber auf argentinischem Boden. Kurz nach dem Grenzposten geht es zu den Termas von Las Grutas: ein kleines Betonbecken unter einem Blechdach in einem Zustand, der uns jedoch nicht begeistert. So beschließen wir gemeinsam, erst bei der chilenischen Laguna Verde zu Übernachten, denn dort soll auch eine Therme sein. Bei der Kälte und dem starken Wind hier oben, wäre ein warmes Bad doch ganz angenehm. Ganz oben auf dem Paso de San Francisco können wir an den wie Streichhölzer umgeknickten Schildern sehen, wie viel kräftiger der Wind hier noch werden kann.
Hier verläuft auch die Grenzlinie - im nächsten Bericht folgt dann die Beschreibung der weiteren Strecke auf chilenischem Gebiet...

05.12.2016: zur DiaShow...