2.-6.12.2015 Argentinien: Cabo Dos Bahias, Camarones, Bahia Bustamente, Rada Tilly, Lago Musters
Heute ist das Cabo dos Bahias unser erster Anlaufpunkt. An diesem Kap der zwei Buchten gibt es eine kleine Kolonie von Magellanpinguinen, die touristisch noch nicht so überlaufen ist - die Zufahrt ist noch nicht gut ausgebaut.
Auf einer vorgelagerten Insel sind Seelöwen zu sehen - für gute Fotos allerdings zu weit entfernt. Wir sind im eintrittsfreien Park die einzigen Besucher neben einer Gruppe von Biologen, die die Bruthöhlen mit Gelegen markieren. Es sind neue metallene Laufstege und Aussichtsplattformen installiert, die normalen Besucher dürfen nicht zwischen den Nestern laufen. Viele Nester sind hier in den kahlen, schattenlosen Erdboden gegraben und liegen teilweise sehr dicht am Steg. So können wir auch einige Pinguinküken mit ihrem graubraunen Fell sehen. Neben der Pinguinkolonie gibt es hier auch ein paar Aussichtspunkte, deren Zufahrt stellenweise zwar sehr rau ist, aber einen sehr guten Überblick über die zerklüftete Felslandschaft der zwei Buchten bieten. Einige große Guanacoherden runden das Bild des Parks ab. Zur Übernachtung fahren wir an einen Strand bei Camerones.
Etwas weiter südlich liegt die Bahia Bustamente mit einer Estanzia, die heute vom Algenabbau und vom Tourismus lebt. Es werden Cabanas und Zimmer vermietet und Landy- oder Bootstouren angeboten, das Übernachten in Wohnmobilen ist kostenlos.
Uns wurde die Bootstour für 50US$ p.P. von anderen Reisenden sehr empfohlen, so dass wir zusammen mit den Wiener Toyota-Fahrern, die kurz nach uns ankommen, danach fragen. Der Wellengang ist heute aber zu hoch - so trinken wir mit den Wienern noch einen Wein und hoffen auf den nächsten Tag. Am Strand laufen einige scheinbar an Menschen gewöhnte Nandu's auf Futtersuche vorbei, im Meer bei Ebbe auftauchende kleine Riffe dienen Seevögeln als Futterplatz.
Morgens ist die Bootstour am schwarzen Brett zwar offiziell angekündigt, doch auch heute ist der Seegang zu stark. So fahren wir nach dem Frühstück auf der Piste P1 weiter gen Süden in Richtung Comodore Rivadavia. Raues Land und raue Piste - wir brauchen für die 80km etwa zweieinhalb Stunden. Teils queren wir trockene Flussbetten - teils führt der Weg über festen Sand. Als es auch noch Regen und etwas Nebel gibt, wird die Fahrt doch anstrengend.
In Comodoro Rivadavia tanken wir, arbeiten im Internet und fahren dann zum Vorort
Rada Tilly, wo wir zufällig an einer Wäscherei vorbeifahren und spontan unseren Sack mit Schmutzwäsche abgeben. In Rada Tilly wohnen scheinbar gut verdienende Mitarbeiter der Ölkonzerne, die hier in der weiteren Umgebung große Erdölfunde ausbeuten. Ein Haus ist sogar moscheeartig mit blauen Kuppeldächern gebaut. Oberhalb auf der Steilküste gibt es einen kleinen Naturpark mit Blick über den Ort. Hier beobachten wir sehr zutrauliche Füchse und nehmen unser Abendessen ein, bevor wir zur Übernachtung an die Strandpromenade hinunter fahren.
Am nächsten Tag sehen wir uns den Ort und den Campingplatz an, machen Strandspaziergänge und laden am quälend langsamen Internet der Touristen-Information eine Bestellung von Fotokalendern als Weihnachtsgeschenk in Deutschland hoch. Die Wäsche kann auch abgeholt werden und wir übernachten wieder an der Strandpromenade.
Vor der Weiterfahrt treffen wir an der Supermarktkasse die Schweizerin Regula, die mit Jörg und ihrem VW LT28 unterwegs ist. Wir hatten uns bereits ganz am Anfang im uruguaischen Paraiso Suizo kurz getroffen, kamen uns zwar bekannt vor, konnten unsere Gesichter aber nicht zuordnen. Am Nachmittag fahren wir dann weiter in Richtung Sarmiento und stellen uns an den schön von Bergen umrahmten See Lago Musters. Hier haben wir sehr starken Wind - das ist eben das herausragende Wetterphänomen von Patagonien.