17.-20.09.2015 Brasilien:
Chui - Nova Petropolis
Kurz vor dem Grenzort Chuy in Uruguay bzw. Chui in Brasilien gibt es eine große Grenzstation in Richtung Uruguay, von der wir aber weggeschickt werden als wir dort durchfahren wollen.
Das kleine Häuschen in unserer Fahrtrichtung erscheint uns nicht als Migracion/Zollstation besetzt, sodass wir einfach durchfahren.
Chuy hat mitten auf der Hauptstraße die Grenzlinie und eine zollfreie Zone. Hier gibt es jede Menge Alkohol, Zigaretten, Parfüm,.... alles zu ordentlichen US$-Preisen. Wir kaufen uns jedoch nur eine Flasche Wodka - als Magenbitter zur Verdauung von schwer bekömmlichen Speisen. Bereits inoffiziell in Brasilien tanken wir Diesel und suchen die einige Kilometer weiter liegende brasilianische Grenzstation auf.
Vor der offiziellen Einreise in Brasilien werden wir von dort jedoch noch einmal zurück geschickt, damit wir uns und unser Auto ordnungsgemäß in Uruguay austragen lassen können.
Wieder bei der brasilianischen Migracion erhalten wir 'nur' 83 Tage Aufenthaltserlaubnis, da die 7 Tage Rio von den maximal möglichen 90 Tagen abgezogen wird. Eine Verlängerung um weitere 90 Tage soll aber möglich sein.
Für das Wohnmobil brauchen wir keine extra Einfuhrbestätigung, wir sollen bei Kontrollen nur unseren Fahrzeugschein und den Reisepass vorzeigen.
Es ist bereits ziemlich dunkel, als wir einen Schlafplatz in Santa Vitoria do Palmar am Anleger direkt an der riesigen Lagoa Mirim beziehen. Hier wird gerade eine kilometerlange Erdpiste zum Anleger neu gestaltet und im Wasser am Anleger wird die Fahrrinne ausgebaggert und der Sand aufgespült.
Unsere Weiterfahrt am Schutzgebiet Estacao Ecologica do Taim, auch Pantanal Gaucho genannt, bringt uns erste Gelegenheiten Wasserschweine oder Capybara, die größten lebenden Nagetiere, zu beobachten. Über Sao Laurenco do Sul, Porto Alegre und Novo Hamburgo geht es bis nach Dois Irmaos auf die romantische Straße. Die Besichtigung von Dois Irmaos ist für uns gegenüber den Beschreibungen im Reiseführer enttäuschend. Wir übernachten im Zentrum auf dem Festplatz und werden früh geweckt, weil wir einem LKW mit dem Festzelt für die Kerb (Oktoberfest) im Weg stehen.
Dann geht es in die Walachai - so heißt ein kleiner Ort, der von Deutschen gegründet wurde. Einige Kilometer hinter der Walachai liegt dann noch das Jammerthal, das wir auch durchfahren wollen. Im Cafe Walachay oberhalb des gleichnamigen Ortes fragen wir nach dem Strassenzustand, da wir bisher eine steil auf- und abwärts führende Erdpiste mit vielen Kehren gefahren sind und ein Regenschauer kurz bevor steht. Während eines netten Gespräches mit Mitarbeiterinnen des Cafe's im alten Hunsrück-Dialekt wurde uns eine DVD mit der Entstehungsgeschichte der Walachai und Porträts einiger Einwohner geschenkt. Als wir kurz darauf den Ort Walachai und den Friedhof besichtigen, beginnt tätsächlich ein heftiger Regen, sodass wir nicht weiter ins Jammerthal fahren und schnell die Fahrt zurück zur Asphaltstraße antreten.
In Nova Petropolis gehen wir zum Essen in ein Lokal mit deutschen Speisen am Buffet und einer Videoleinwand mit den Wildecker Herzbuben und suchen uns einen Schlafplatz in einer Sackgasse beim Lokal 'Parkhaus' gegenüber von scheinbar unbewohnten Ferienwohnungen.
Doch kaum stehen wir dort, lernen wir die gegenüber wohnenden Brasilianer Marianna und Milton kennen. Marianna spricht sehr gut deutsch und erzählt uns, dass sie gerade von einer Europareise zurückgekommen sind und lädt uns ein, unser Auto auf ihrem Grundstück zu parken und ihr Internet zu nutzen. Für den nächsten Tag bieten sie uns die Fahrt zu einem Churrasco-Lokal an, da sie mal wieder ordentlich Fleisch essen möchten.
Unterschiedliche am Spieß gegrillte Fleischsorten werden dort am Tisch angeboten und jeder Gast kann sich beliebig oft ein Stück abschneiden lassen.
Danach zeigt uns Milton noch per Auto die Umgebung. Wir besuchen gemeinsam eine Orchideenausstellung in Gramado und fahren nach Canela und zum Park Caracol. Den Wasserfall dort wollen wir am nächsten Tag auf unserer Weiterfahrt besuchen. Bei zwei großen Caipirinha, die nach brasilianischer Art herumgereicht werden, klingt ein sehr schöner und interessanter Tag aus.