27.10.-02.11.2015 Uruguay:
Termas del Arapey - Termas de Almiron
In Uruguay übernachten wir an der Ruta 3 in der Siedlung Colonia Palma an einem kleinen Park mit Gemeinschaftshaus, nachdem Doris im gegenüber liegenden Lebensmittelladen gefragt hat. Die Weiterreise zu den Termas del Arapey ist nur noch kurz. Die Termas sind voll touristisch erschlossen: es gibt viele unterschiedliche Thermal-Schwimmbecken, rund herum Ferienwohnungen, 3- und 5-Sterne-Hotels, ein paar Läden, ein Bäcker und ein großer Campingbereich, der auch von vielen Argentiniern genutzt wird. Auf dem Camping treffen wir seit zwei Jahren im Pickup reisende Amerikaner. Ein nettes Hamburger Paar, das mit einem Mercedes-Truck und Bocklet-Kabine seit vielen Jahren in Nord- und Südamerika unterwegs ist, kann uns viele Tips geben.
In der Therme nutzen wir ausgiebig die bis 40°C heissen Badepools, besonders gut ist dies für Doris Rücken, der seit kurzem einige Probleme macht. Wir relaxen hier für drei Tage, das Auto wird auf losgerüttelte Schrauben inspiziert und wir können interessante Gespräche mit anderen Badegästen führen. Am Abend vor unserer Abreise gibt es noch einen Sturm und durch den Regen kühlt es einige Grade ab - das Schlafen im Alkoven ist dadurch wesentlich angenehmer.
Auf der Fahrt zu den salzhaltigen Termas de Almiron, übernachten wir direkt am Rio Uruguay in der Meseta de Artigas an einem Denkmal für General Artigas. Er blickt hoch oben von seiner Säule über den Rio Uruguay nach Paraguay. Dieser Stellplatz ist einer der schönsten, den wir bisher hatten, der Ausblick auf den sehr breiten, Hochwasser führenden Fluss ist hervorragend. Einige tiefer liegende Grillplätze sind teilweise überflutet und wir fragen uns, ob die kleinen Inseln im Fluß nur jetzt durch den hohen Wasserstand entstanden sind.
In unserem Tagesziel, den im Ausbau befindlichen, einfacher gehaltenen Termas de Almiron, sind die Bäder nicht ganz so heiß, das Wasser ist aber salzhaltig. Duschwasser wird in großen Holzöfen nur morgens und abends erwärmt - es läßt sich auch hier auf dem großen Campingbereich unter schattenspendenden Bäumen gut entspannen.
Am nächsten Morgen sehen wir einige Kilometer weiter an der Straße eine große Auto- und Menschenmenge und einige Pferde auf einem Wiesengelände.
Spontan parken wir unser Auto und fragen, was hier stattfindet. Es ist ein Pferdetest, bei dem die Pferde zwei mal 30km und einmal 20km geritten werden. Wir sehen gerade noch, wie die letzten Pferde einreiten und nach ausgiebigen Abkühlen aus großen Wassereimern einen Gesundheitscheck über sich ergehen lassen müssen. Nach einigen kurzen Gesprächen mit Zuschauern machen wir uns wieder auf den Weg, da hier nur noch die Auswertung der Ergebnisse erfolgt. Schade, dass wir hier ein wenig zu spät gekommen sind.
Nach einigem Zögern nehmen wir nicht die angedachte raue Piste über Tres Arboles, sondern fahren über den Ort Young.
Auf der Strecke überholen uns wieder mehrere schwer beladene Holzlaster, wobei wir uns fragen, wo denn überhaupt noch so viel Wald abzuholzen ist. Bisher haben wir nur selten natürlich gewachsene Wälder gesehen. Nur auf dem letzten Teilstück waren einige Nutzwälder aufgeforstet.
Der Ort Young begrüßt seine Gäste mit einem großen Schrottplatz. Er wirkt wie eine große Müllhalde, weil alles durcheinander fliegt und keinerlei Ordnungssystem zu erkennen ist.
Aber hier gibt es auch einige Oldtimer, bei denen eine Restauration durchaus lohneswert
wäre.
Im Ortskern sehen wir uns eine restaurierte Dampflokomotive an und finden dank einheimischer Hilfe einen Bankautomaten, der für uns auch US-Dollar ausspuckt.
Die Ruta 3 und die Ruta 20 führen uns dann weiter bis an den kleinen Stausee Baygorria in Uruguays Landesmitte.